- Ska
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in Jamaika aus dem Rhythm and Blues entwickelter Musikstil (Vorläufer des Reggae).
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ISkaSka[kreolisch, skɑ:], in den Fünfzigerjahren auf Jamaika entstandene Spielweise des US-amerikanischen Rhythm and Blues, vor allem seiner in den Südstaaten verbreiteten Version (Louis Jordan, Fats Domino) auf der Grundlage des einheimischen Mento, einer jamaikanisierten Form des Calypso. Dabei wurden jeweils die ersten beiden Achtel der für den Rhythm and Blues charakteristischen Achteltriolen zusammengefasst, das letzte dagegen scharf akzentuiert. Diesem von Gitarre, Klavier und Bläsern getragenen Rhythmus war in Schlagzeug und Bass ein 4/4-Beat (Beat) mit markanter 2-4-Betonung unterlegt, sodass das Ganze wie zwei übereinander liegende, parallel laufende Rhythmen wirkte:Ausgangspunkt für diese Entwicklung waren Anfang der Fünfzigerjahre die Sound Systems genannten mobilen Diskotheken im Freien, deren Plattenbedarf schon bald allein durch USA-Importe nicht mehr gedeckt werden konnte, sodass sich die Discjockeys (in Jamaika »Sound System Men«) talentierte Sänger von der Straße in die Studios holten und für den Eigenbedarf Platten produzieren ließen. Sie enthielten auf der Rückseite noch einmal den gleichen Titel wie auf der A-Seite, nur ohne Melodie und Gesang, lediglich mit dem Rhythmushintergrund, auf den die Discjockeys dann sprechen oder singen und die Tänzer zum Mitmachen animieren konnten. Diese Praxis der Sound System Men hat die Entwicklung der populären Musik in Jamaika entscheidend geprägt, bekam die rhythmische Basis doch damit eine mehr oder weniger eigenständige Funktion. Mit Owen Gray (* 1939) und Prince Buster (Cecil Bustamante Campbell, geboren 1938) wurde diese Musik auch in Großbritannien, hier unter dem Namen Bluebeat, bekannt. Musikalisch ist der Ska ein unmittelbarer Vorläufer des Reggae, wobei hier allerdings die Rhythmik wesentlich vielschichtiger und komplexer wurde.Siehe auch: Skarock.IIISka,Happy99.* * *
Universal-Lexikon. 2012.